Sonntag, 19. Juni 2016


Nur ein Moment

 

Er wird verstreichen, wie er von mir Besitz nahm

Ewigkeit geht so oft übers Ertragen nicht hinaus

Und Ewigkeit nimmt so oft doch stillschweigend

den Blick von mir

 

Die Augen aus glasähnlichem Beiderseits

Die Leben am Rande der Seelen

Aber dann: Lösung oder Implosion

Selten wagt man die Analyse der Unterscheidung

 

Die Frage nach ihm, durch mich hindurch

Wär' er's je ohne Tölpel meiner Art

Vertrieben womöglich, durch einen der Zeichen rührte,

ihm Anträge formulierte

 

Futuristisches Spuren-Wrack

auf einem ebenso altersfremden Grund der kausalen Meere,

still in Mitgenommen-sein zergehend und

der Dehnung die Namen abschlagend

 

Nur ein

Herz aus Abriebsand der rätselschliff'nen Mensuren

spürverweht, gerichtet vergangen

zu den Rücken der Horizonte der Wesensentfesselungen

Zeitgedicht

Wir lösen uns auf

Es ist das Schreckensgespenst

an einer neuen Art

Nie die richtigen Worte finden

Und die Angst; Wer sucht die schon - heim

Im Innersten perpetuiert das gute Nichts

Zwischen uns patrouilliert der tolerierte Gast

Fordergrund

 

Dämmerlicht bürgt für mich

Der Tag war hinterlistig

Wir sollten früher schlafen gehen,

oder irgendwas anderes ganz gemeinsam tun

 

Dämmerlicht

Schon wieder strophst du durch mein Einsamkeitsgefaser

und ich fasel - was daher

 

Das Wesen des Verlustes wechselt den Ort

Licht;

Die Gebärde im Dunkel,

wild und unterschätzt,

sich zu mir verirrt und mich falsch verstanden

Es reißt auf

Grau in Grau

Stadt in Stadt im Windschatten der Träume

Noch war meine Seele unbewußt

Begleiter, Eroberer

 

Es reißt auf

Die letzte Sicht kennt Blicke nicht

Doch nicht von weit her hält die Sprache die Farben für ein Spiel

Ernst und Lage bilden ab, was Zufallszwänge an mich drängend legen

Schicksalsmoment

Aufbruch ins Stimmengewirr

 

Es reißt auf

Land bei Land bei Ernt´ bei Sturm, im Sollgebet und ihren Kontrakten

Noch war ich wie die warme Luft, die Physik macht, an den kalten Fenstern

Was habe ich nicht erfunden

Mein Tag, mein Tag

Am ob'ren Ende, eine Flut

Wolkenkrähen auf Elfenbeinen marschierend

 

Reißt auf

Und Ab liegt in die Zeit

Wie abgelegt, in mich

 

Mir fällt alles zu



®Tiphan2016






Es freut mich besonders hier und jetzt einen Einblick in mein lyrisches Schaffen geben zu können. Und natürlich soll auch mein erster Gedichtband hier präsentiert werden - naja nicht ganz mein erster, aber der erste, der den Weg in die Welt des Internets gefunden hat.

"Von den halben Sachen, oder das Murmeln der Asymmetrie", ist eine Arbeit in der ich erstmals, neben den vielen kleinen "Geräuschen" zu einem Grundton finde.
Der darauf folgende Gedichbtand "Erinnerungsprothesen" sollte anfangs für sich selbst stehen, doch ich habe entschieden, ihn mit dem vorigen (v.d.halben Sachen) zusammenzuführen.
Da die Gedichte beider Arbeiten den selben Auseinandersetzungsprozess betreffen, behalten sie in der Endfassung die zeitliche Abfolge ihres Enstehens in der Reihung fast unverändert bei.

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